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Job Crafting

Wenn Beschäftigte ihren eigenen Arbeitsplatz aktiv mitgestalten

von Barbara Klabischnig-Hörl | Februar 2024

Spätestens mit der Generation Z sind Personen in die Arbeitswelt eingestiegen, die sich von ihrem Berufsleben anderes erwarten als noch ihre Eltern und Großeltern: Nicht mehr der vermeintlich sichere Job und das gute Gehalt stehen im Vordergrund, sondern das Ziel ist zunehmen ein flexibles, sinnerfülltes Arbeiten, bei dem sich die Beschäftigten wertgeschätzt fühlen. Und genau hier setzt das Modell des Job-Crafting an.

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Beim Job-Crafting gestalten Beschäftigte proaktiv den eigenen Job und formen die Arbeit bzw. den Arbeitsplatz nach dem eigenen Rollenverstädnis, entsprechend der eigenen Qualitäten, um.

Amy Wrzesniewski und Jane E. Dutton, Forscherinnen der Yale University entwickelten schon 2001 das Modell des Job-Crafting.

 

Es geht also darum, als Beschäftigte:r

  • die eigene Arbeit individuell aktiv mitgestalten,

  • kontinuierlich kleine Anpassungen am Job vornehmen

  • und so die eigenen Stärken besser in die Arbeit einbeziehen zu können.
     

Hier gibt es einen Gestaltungsspielraums hinsichtlich mehrerer Bereiche:

  • Arbeitsinhalt und Aufgaben (Task Crafting): Wie weit kann ich Reihenfolge und Umfang der Aufgaben gestalten?

  • Denkweise (Cognitiv Crafting):

    • Wie weit ist der Interpretationsspielraum meiner Arbeitsrolle?

    • Wie kann ich Sinnhaftigkeit individuell in der Arbeitsrolle erleben? Indem ich dem Job einen Sinn, also die Bedeutung, die er für mich hat, gebe!

  • Beziehungen (Relational Crafting): Wie kann ich das soziale Gefüge im Arbeitsumfeld verändern und individuell Beziehungen und soziale Kontakte aufbauen bzw. pflegen? (Zusammenarbeit und Kommunikation)

 

Wenn es gelingt, den Arbeitsalltag individuell anpassen und gestalten zu können, steigt die Arbeitszufriedenheit und die Motivation. Zudem bietet Job-Crafting einen Raum für Kreativität und Innovationen.  Die individuelle Arbeitsidentität und Bedeutung der Arbeit ändern sich.

 

 

 

 

 

 

Was heißt das für Beschäftigte oder Arbeitsuchende?

Den Traumjob gibt es nicht, vielmehr geht es darum, diesen zu gestalten.

Wichtig ist, die eigenen Qualitäten gut zu kennen, um diese als Kraftquellen nutzen und bei der Gestaltung der eigenen Arbeit passend einsetzen zu können.

TIPP: Begeben Sie sich auf die Suche nach dem roten Faden, setzen Sie sich biografisch mit der eigenen Vergangenheit auseinander:

Stellen Sie sich also die Fragen:

  • Was hat mich schon früher gefesselt?

  • Bei welcher Tätigkeit fühlte ich mich in meinem Element?

  • Wobei verlor ich die Zeit völlig aus den Augen oder „ging in der Situation voll auf“?

 

Sinnvoll kann es sein, sich bei diesem Prozess, eigene Qualitäten und Werte herauszufinden, durch eine Bildungsberatung unterstützen zu lassen. Denn blinde Flecken oder der überkritische Blick auf einen selbst, können da schon mal im Weg stehen.

Job-Crafting führt zu höherer Loyalität und Identifikation mit den Unternehmen. Weniger Stress und Burnout sind die Folge, weil man sich als Beschäftigte mit den aktiv mitgestalteten Arbeitsbedingungen besser identifizieren und sich als selbstwirksamer erleben kann.
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