Bildungsberatung im Burgenland
Aktuelle Entwicklungen
von Kathrin Weinelt | 22. Februar 2021
Begründet hat Projektleiter Martin Weber den Schritt zur Einstellung des Beratungsangebots in einer Abschiedsmail an langjährige Kund*innen und Kooperationspartner*innen mit folgenden Worten: „Nach über zehn wunderbaren Jahren und schweren Herzens muss sich das Team der Bildungsberatung Burgenland leider mit Ende 2021 von den Burgenländer*innen verabschieden. Die drastisch verschärften finanziellen Rahmenbedingungen lassen eine Fortsetzung unserer Arbeit im gewohnt professionellen Ausmaß leider nicht mehr zu.“
Die anbieterneutrale Bildungsberatung hat im Burgenland eine lange Tradition. Vor über 20 Jahren war das Burgenland eines der ersten Bundesländer Österreichs, das eine solche Beratungsstelle installierte.
Im Laufe der Zeit entwickelten sich aus dem damaligen Pilotprojekt zwei Einrichtungen, die viele Jahre parallel gearbeitet und einander ergänzt haben: Die Bildungsinformation Burgenland (BiB) auf der einen Seite, ein Projekt, angesiedelt in der Burgenländischen Forschungsgesellschaft und finanziert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und dem Land Burgenland. Und die Bildungsberatung Burgenland auf der anderen Seite, ein eigenständiger Verein, finanziell unterstützt durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Während die BiB in ihren Anfängen den Fokus zunächst auf die Sensibilisierung für lebenslanges Lernen sowie die Etablierung eines landesweiten „Bildungstelefons“ richtete, trieb die Martin Weber den Ausbau des persönlichen Beratungsangebots an unterschiedlichen Standorten voran.
Der Wegfall der drei Mitarbeiter*innen der Bildungsberatung Burgenland, aufgeteilt auf das Nord-, Mittel- und Südburgenland, bedeutet vor allem den Verlust der sehr dezentral organisierten Bildungsberatung in den Gemeinden vor Ort. Das wird die Bildungsinformation Burgenland in der bisher gewohnten Form nicht weiterführen können, weil auch das eine Frage von (nicht im ausreichenden Maße vorhandenen) Ressourcen ist.
Doch auch die BiB hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt: Neben persönlicher Beratungstermine am Standort Eisenstadt gehören mittlerweile auch themenspezifische Workshops sowie Gruppenberatungen im gesamten Burgenland zu unserem Angebot. Auch ein spezieller Beratungsschwerpunkt für die Zielgruppe von Migrant*innen hat sich in den letzten Jahren etabliert. Für wen der Weg in die Landeshauptstadt zu weit ist, der oder die kann außerdem aus einer Reihe sogenannter „Distance“-Beratungsangebote wählen: Telefonische Beratung, Emailberatung oder Beratung via Videochat (Zoom) kann bequem und zeitsparend von zuhause aus in Anspruch genommen genutzt werden – von Kalch bis Kittsee. Natürlich kostenlos und anbieterneutral.